Am Montag, den 5. Jänner 2009 waren in den Gemeinden wieder die „Glöckel-Gruppen“ der Bürgermusikkapelle Mondsee unterwegs um die Bewohner des Mondseelandes auf musikalischem Wege ein Gutes neues Jahr 2009 zu wünschen.
Die Vorbereitungen
Jede Gruppe bereitete sich auf diesen Tag individuell mit ein- bis zwei „Glöckelproben“ vor. Gestartet wurde dann der Tag der Tage bei den meisten mit einem ausgiebigen Frühstück.
Wie in jedem Jahr wurde wieder viel Wert auf die „Optik“ gelegt. Geschminkt und in Königsgewändern eingekleidet, konnte in den langen Tag gestartet werden.
Vorbildhaft: Glöckelprobe der Saxophon-Gruppe
Passt, wackelt und hat Luft...!
Die wichtigsten Begriffe beim "Glöckeln"
Wie überall gibt es auch beim Glöcklblasen verschiedene Fachausdrücke und Begriffe, die nicht in jedem Lexikon zu finden sind. Für ein besseres Verständnis und detailgetreues Nachempfinden der Emotionen an diesem Tag, werden nun einige Begriffe erläutert:
Die Glöckelgruppe
In diesem Jahr waren 11-Glöcklgruppen der Musikkapelle Mondsee im ganzen Mondseeland unterwegs. Eine Gruppe besteht aus ca. 4-6 Musikern und geht von Haus zu Haus um der Bevölkerung musikalisch ein gutes neues Jahr zu wünschen! Einen hohen Stellenwert in jeder Gruppe hat natürlich der "Sprücherlaufsager".
Der "Sprücherlaufsager": Ainz Johannes
Die Fortbewegung
Einige Glöckelgruppen legen ihre Strecke zu Fuß zurück, andere haben eine Bus mit einem „Chauffeur“ der sie den ganzen Tag sicher zum gewünschten Ziel bringt. An dieser Stelle ein großes Danke an alle Fahrer!
Unverzichtbahres Mitglied einer Glöckelgruppe: der Chauffeur!
Das "Musizieren"
Das Glöckelblasen wird meist im Stehen (kann aber auch im Sitzen) durchgeführt werden. Es werden meist weihnachtliche Weisen gespielt und anhand eines Gedichtes ein gutes neues Jahr gewünscht!
Ob im Stehen oder Sitzen: beides ist beim Glöckelblasen erlaubt!
Der "Glöckelkrapf'n"
Unter den Musikern ein sehr beliebtes Nahrungsmittel. Am Glöckeltag meist frisch gebacken, stillt er den Hunger und gibt wieder neue Kraft für den langen Tag. Es gibt dabei zwei mögliche Zubereitungsarten: mit Zucker bestreut oder als Beilage mit Sauerkraut!
Natürlich sind auch andere Süßspeiesen immer beliebt!
Der "Glöckelschnaps"
Der wohl größte (oder beste) „Feind“ der Musiker! Beim Glöckelblasen wohl das bekanntestes Getränk. In zahlreichen Obst-Formen und Variationen zu finden, kann er aber auch bei übermäßigem Verzehr schnell „abführend“ wirken! Darum gibt es eine strikte „Glöckel-Regel“:
„Oa Schnops pro Haus, donn kennst die aus!
Doch trinkst du Zwoa, wird’s boid moi goa…!“
Natürlich waren auch alle anderen Getränke eine willkommene Abwechslung!
Kommunikation und Fröhlichkeit
Der wohl wichtigste und schönste Grund des Glöckelblasens: Man wird (meist) herzlich aufgenommen und bereitet den Menschen Freude. Kulinarisch bestens versorgt sitzt man zusammen am Tisch um die Familie versammelt und es wird gelacht und über alte Zeiten gesprochen.
Natürlich muss man auch für's nächste Jahr einen guten Eindruck hinterlassen!
Abschluss: Musikzimmer
In den späten Abend- bzw. frühen Morgenstunden treffen sich alle Glöckelgruppen zum Abschluss im Musikzimmer! Jede Gruppe spielt nochmals ein Musikstück und meldet sich gesund und „munter“ in musikalischer Form vom "Glöckelblasen" zurück!
Auch das Tanzbein wird geschwungen!
Es wurde gelacht und getanzt bis in die Morgenstunden und somit neigte sich schön langsam das Glöckelblasen 2009 auch dem Ende zu. Wie jedes Jahr ein kleines "Highlight" in der Karierre eines jeden Musikers!
Die Bürgermusikkapelle Mondsee bedankt sich bei der Bevölkerung des Mondseelandes für die freundliche Aufnahme der Glöckelgruppen
und sagt Danke für die zahlreichen Spenden!
Bericht: Markus Niederbrucker
Fotos: Ebner Elisabeth, Schwed Franz, Carli Wolfgang,
Ellmauer Herbert, Niederbrucker Markus
>>Links:
Glöckeltag 2008
Noch mehr Fotos vom Glöckeltag 2008