Klang durch Harmonie - Harmonie durch Klang!
Was könnte besser für die Bürgermusik Mondsee passen, als dieses eine von vielen Zitaten, Stichwörtern, Techniken und Sichtweisen, die uns Thomas Wieser in einem viel zu kurzen Seminar am Samstag den 9.4.11 nähergebracht hat...
Das Seminar...
Unser Kapellmeister Georg Mayrhofer lernte Thomas Wieser im Herbst 2010 bei einem Dirigenten-Seminar des Bezirkes Vöcklabruck kennen. Thomas Wieser kommt aus Bayern/Deutschland und betreibt dort in der Nähe von Ulm die Klang-Werkstatt. Er beschäftigt sich vor allem mit Klangausgleich, Schwebungen von Tönen, Stimmung, kranken Tönen auf allen Instrumenten, Intonation u.v.m.
Im ersten Augenblick möchte man meinen, das ist ein sehr "trockener" Aufgabenbereich - aber er konnte uns bereits in den ersten paar Minuten davon überzeugen, dass uns ein kurzweiliger und sehr interessanter Seminartag bevorstand...
Auszug aus seiner Website:
Das Konzept von Thomas Wieser basiert auf der Tatsache, dass der Dirigent ohne seine Musiker, nur allein mit seinem Taktstock in der Hand, gar keine Musik, keinen Klang erzeugen kann!
Der Dirigent braucht dazu "sein Instrument", sein Orchester – jeden einzelnen Musiker!
Das Ziel dieser neuartigen Weiter-, bzw. Fortbildungsmethode der Klang-Werkstatt mit ihrem ganzheitlichen Konzept ist es, dem kompletten Verein bei minimalem Zeitaufwand eine größtmögliche Effizienz zu bieten! Jeder Teilnehmer kann in den Kursen sofort und effektiv anwendbares Fachwissen erlangen! Dabei kann jeder ohne spezielle Voraussetzungen an den Kursen teilnehmen!
„Es wurde für mich endlich möglich musikalische Klang-Arbeit nicht wie früher dem Zufall zu überlassen, sondern endlich zu wissen was getan werden muss, um an das Ziel "Klangerlebnis" zu kommen.“ (Teilnehmer)
Untenstehend einige interessante Ansätze seines Seminartages bei uns:
JEDES Instrument hat seine kranken und kritischen Töne.
Die besten Waffen für eine gut Intonation haben wir am Kopf - unsere Ohren!
Wir müssen das Bewusstsein schärfen für das eigene Instrument
mitsamt all seinen Problemen.
Ich vergleiche das Orchester gerne mit einer großen Orgel -
da gibt es große und kleine Pfeifen. Die Bässe sind die großen Pfeifen!
Klangarbeit ist wie eine wahnsinnig anstrengende Radtour -
Es beginnt mit viel Euphorie auf der Ebene, man kommt vom Hügelland
in die Berge und es wird steil, und wenn man glaubt es geht nicht mehr steiler,
kommt erst der Großglockner! Aber man fährt immer mit einem Ziel vor Augen
bis zum Schluß - und nächstes Jahr ist man wieder so blöd mitzumachen...
Wie bei einem Schneemann muß das Fundament stimmen, die Tiefen Register
sind unsere unterste Schneekugel - groß und standhaft!
Mach ma's nochmal - und ein bisserl kräftiger spielen!
Karl F.: Wer, i?!?
NA, du net! De Flöten!
Tretet in die Pedale Tuben!!!!!!!
Der Bleistift ist der Erfolg des Dirigenten!
Was hilfts wenn er was sagt, und keiner merkt sich`s bis zur nächsten Probe -
also: SCHREIBEN Leute!
Es gibt nix geileres, als als Dirigent bei einem Konzert vorn stehen zu dürfen,
und es kommen aus dem Orchester viele Wattebällchen und warme Luftströme auf dich zu!
Wer will schon mit spitzigen Igeln und Sturmböen beschossen werden?!?
Jetzt mach ma's mal richtig grottenhäßlich falsch - bemüht's euch!
Blasmusik ist es wert, SO geblasen zu werden!
Und wie klingt es jetzt? - Schon besser.
Ach ich sag euch, was wäre ein Orchester OHNE Horn - gar nix!
Wie lange dauert ein Ton? - Ganz einfach, bis der nächste beginnt!
Wenn es sich falsch anhört, gibt es nur 2 Möglichkeiten:
entweder muß man nach oben oder nach unten korrigieren!
und in sich nicht gleichmäßig stimmen, Tonhöhen im harmonischen Gefüge auch nicht absolut sind,
kann gute Intonation nicht durch einmaliges, noch so gründliches Einstimmen erreicht werden.
FAZIT:
Das System ist einfach - probiert es aus, und ihr werdet den Erfolg sehen!
Alles klar soweit?!?!?!
Lieber Thomas!
Vielen Dank, für den interessanten und lehrreichen Tag, den wir mit Dir verbringen durften - es wäre wunderbar, wenn wir wieder mal die Gelegenheit hätten, von Deinem Wissen und Können profitieren zu dürfen!
Die begeisterten Musiker der BMK Mondsee
Der gesellschaftliche Teil des Tages...
Wer uns kennt weiß, dass auch der gesellschaftliche Teil kommt nicht zu kurz kommt.
Gleich zu Beginn gratulierten wir unserem Geburtstagskind des Tages: Maria Nußbaumer
Happy birthday!
Auch die wahrscheinlich österreichweit, ach was sag ich, WELTweit einzige Milchpause bei einer Musikkapelle gab es wieder!
Kuhle Bower von unserem Aubauer Hannes Strobl - VIELEN DANK!
Mittagessen gab es wohlverdient beim Schlossbräu...
Unser Geburtstagskind verwöhnte uns am Nachmittag mit Kaffee und Kuchen - vielen Dank!
Kathi Ramsauer von der MK Tiefgraben zu Gast bei uns.
Abschließend kann man nur sagen, dass es ein höchst lehrreicher Tag für uns war.
Nun liegt es an uns und vor allem am Dirigenten Georg die Klangarbeit im Orchester umzusetzen und wer weiß - vielleicht können wir eines fernen Tages Konzerte spielen, wo alle Orgelpfeifen permanent Luft haben, die Terzen in einem Akkord immer etwas tiefer genommen werden und die Quinten etwas höher, die Trompeten alle ausnahmslos ihre nachgerüsteten Trigger richtig verwenden und ... ach, Sie verstehen nicht ganz, was ich meine?!? Nun gut - wir auch nicht immer... ... aber immer öfter!
Fotos:
Renate Mayrhofer
Bericht:
Renate Mayrhofer